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Erlebnisse auf dem JCI Worldcongress in Kanazawa (Japan)

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Japan war nie das höchste Ziel auf meiner Reise-Wunschliste. Doch als ich durch Sven Griebel, unseren diesjährigen International Officer, den Film zur JCI Weltkonferenz 2015 in Kanazawa zu sehen bekam, war ich hin und weg. Wenige Tage später war das Hotel gebucht und der Weg für ein einmaliges Erlebnis bereitet. Euch da draußen, die lieber nach Italien fahren oder von Mauritius träumen, sei gesagt, warum das Land der aufgehenden Sonne und des Lächelns so empfehlenswert ist. Und selbst wenn ihr dann noch nicht Feuer und Flamme seid: das Gute an WJ ist, dass das internationale JCI-Netzwerk euch überall auf der Welt spannende Konferenzen bietet! Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ja, auch vor der Haustüre in Leipzig.

Wenn ihr einen unserer diesjährigen deutschen Delegierten fragt, werden viele direkt die große Hilfsbereitschaft der Japaner loben. Es gab zahlreiche Geschichten, in denen Japaner ihren Arbeitsweg unterbrochen haben, nur um Touristen ans andere Ende der Stadt sicher in ihr Hotel zu geleiten. Und es fällt noch mehr Gutes auf: Sauberkeit, Höflichkeit und der Service sind hervorragend. Doch am meisten hat mich die Ehrenhaftigkeit fasziniert. Schnell wird hier auch in Tokyos Hostels klar: Diebstahl gibt es nicht. Dieses Gefühl der Sicherheit ist unbeschreiblich. Mir wurde erzählt, dass ich durchaus nachts im Park schlafen könne, was nicht bequem, aber absolut ungefährlich sei.

Japan bietet auch landschaftlich viele Facetten.
Die Überzahl der Konferenzteilnehmer kam über Osaka oder Tokyo ins Land geflogen. Diese zwei2015-11-08 22.13.23 - Kopie Großstädte sind absolut beeindruckend. Für mich ist Tokyo komischerweise ein viel gemütlicherer Ort, als ich erwartet hatte. Natürlich kann es auch schrill und laut sein, aber das sind New York und Berlin auch. Wunderbar fand ich dann den Kontrast zu Kanazawa. Eine eher traditionelle, kleinere Stadt.

Besucher, die schon früher auf dem Weltkongress 2010 in Osaka gewesen waren, erzählten, dass dieses Mal weniger Wert auf eine makellose Show, dafür aber viel Wert auf intensive Gastfreundschaft gelegt worden sei. Ich muss gestehen, ich hatte tatsächlich noch mehr Show und Superlative erwartet, doch was ich in der Konferenzwoche geboten bekam, war nachhaltiger! Wie einige deutsche Besucher war ich „First Timer“, also zum ersten Mal bei einer Weltkonferenz dabei. Dies wurde mir sogar mit einem extra Marker am Teilnehmerschild bescheinigt. Ich trug den Hinweis mit Würde und improvisierte wie so oft mein Programm. Und daran mangelte es nicht. Es gibt auf Konferenzen immer vielfältigste Möglichkeiten. Der ein oder andere hatte sich tägliche Touren dazu gebucht. Wer, wie ich, nicht rechtzeitig Zugang zum Buchungssystem hatte (oder etwas chaotischer Natur ist), konnte am ersten Tag noch schnell freie Touren nachbuchen. Weil es neben Ausflügen auch noch anderes zu erleben gibt, entstand bald auch ein „Touren-Schwarzmarkt“, auf dem Überbucher versuchten, Ausflüge wieder loszuwerden. Denn Kanazawa selbst und das Trainingsprogramm boten spannende Erlebnisse. Viele offizielle JCI Fortbildungen brachten Teilnehmer der unterschiedlichen Länder intensiver zusammen und gaben neuen Input für die Arbeit in unserem Netzwerk. Dieser fachliche Austausch war wirklich bereichernd und viele Visitenkarten wechselten dort die Hände. Zum Glück war ich durch unser lustiges Vorbereitungsseminar in Frankfurt bestens geschult und hatte genug dieser „Papierwährung“ mit dabei. Die Stadt selbst konnte durch gratis Bus-Coupons oder ausleihbare Fahrräder super erkundet werden. Bus-Shuttles brachten uns abends schnell und einfach zu den Party-Locations.

Und jeder weiß, legendäre Partys sind ein integraler Bestandteil unseres Netzwerks. Nirgendwo sonst 2015-11-09 17.58.51lassen sich so wunderbar Kontakte mit den unterschiedlichsten Menschen aus aller Welt knüpfen, die dennoch irgendwie alle in ihrem Elan und ihrer Freundlichkeit so gleich ticken, dass ein direktes Duzen ganz natürlich ist. Jeden Abend gibt es Gelegenheit zu feiern. Zunächst gab es die Einführungsveranstaltung. Viele Länder saßen dort in kleinen Blöcken zusammen und präsentierten ihre Landesfarben- oder sogar -trachten. Wir Deutschen hatten wunderschöne Dirndl und Lederhosen zu bieten, die viele andere Nationen dazu inspirierten sich spontan mit unseren Jungs und Mädels ablichten zu lassen. Unsere holländischen Nachbarn hatten scheinbar sämtliche orangefarbene Klamotten des Einzelhandels aufgekauft und heizten von hinten links ein. Die Finnen direkt vor uns stellten dieses Jahr die größte Delegation und präsentierten sich in weiß-blau oder auch werbewirksam in pinken Anzügen, um uns auf die nächste Europakonferenz in Tempere zu locken. Und ich muss sagen, mich haben sie mit ihrem Humor und ihrer Herzlichkeit überzeugt nächstes Jahr auch dabei sein zu wollen!
Die professionelle Show bot uns allen sehr viel. Unter anderem eine gelungene Tanzperformance, die schon in Cannes zu sehen war und digitale und menschliche Bewegung perfekt verschmelzen ließ. Und eine riesige Schar an ehemaligen JCI Weltpräsidenten. An jedem Abend stellten Gastländer dann Partys auf die Beine.

Zum anderen war ich überwältigt von der Global Village Nacht. Sie hat eine lange Tradition und findet sich auf jeder Weltkonferenz. Es hat mich tief beeindruckt, wie dort Stand neben Stand unter einem Dach deutlich wird, dass unser Netzwerk wirklich weltumspannend ist. Ich zog von unserem viel gelobten „Booth“ mit dem besten Essen des Abends und Jägermeister los, um in 90 Minuten – von wegen Tagen! – vom Iran bis nach Jamaica um die Welt zu reisen. Dabei probierte ich mich durch Süßigkeiten, Snacks und vor allem Drinks. Manches war absolut fremd und wirklich neu. Es war bewegend für mich, nicht nur in dem Sinne, dass ich am Ende nicht mehr ganz gerade gehen konnte, sondern vor allem im Herzen. Und ich hoffe, dass ich einige dieser Länder bald bereisen kann, um dort mit den Menschen Kontakt aufzunehmen, die mir ihre Visitenkarten geschenkt haben. Ich freue mich auf diese Kulturen, denn sie haben wirklich viel zu bieten! Es gäbe noch so viel zu berichten.

Ich möchte aber auch noch eins erwähnen. In einer der letzten Veranstaltungen wurden besonders gute JCI Projekte und Mitglieder ausgezeichnet. Diese Projekte erzählen Geschichten von Menschen, die ihr Umfeld nachhaltig zum Besseren verändert haben. Solche Geschichten inspirieren mich und geben mir Hoffnung. Wir Deutsche, wir Hessen, wir Frankfurter, haben die Chance die Welt zu verändern und zwar nicht alleine, sondern gemeinsam. Alles, was es braucht ist Eure Neugier. Also wünsche ich mir, Euch nächstes Jahr beim Weltkongress 2016 in Kanada zu sehen. Lasst uns der Welt zeigen, welch ein starkes Netzwerk wir sind … und natürlich wie hübsch wir in Trachten aussehen können.
-Anna Gleisberg-

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